Die Schlammbehandlung

Die Schlammbehandlung ist der dritte große Abschnitt einer Kläranlage. Er besteht aus Vor- und Nacheindickung, Faulbehälter und Schlammentwässerung.

Die Belebtschlammmasse in der Biologie wird durch Vermehrung der Bakterien immer mehr. Dieses Mehr an Schlamm wird als Überschussschlamm abgezogen. Dieser Überschussschlamm wird in der Vorklärung mit den absetzbaren Stoffen, oder maschinell, entwässert dem Faulbehälter als Primärschlamm zugegeben.

Im Faulbehälter wird die Biomasse des Primärschlamms durch Gärungsprozesse zu Methangas und Kohlendioxid umgewandelt. Der geruchsarme ausgefaulte Schlamm wird danach der Schlammentwässerung zugeführt.

Bei der Schlammentwässerung wird mit Maschinen (Kammerfilterpresse, Zentrifuge, Schneckenpresse) der Feststoffanteil im Schlamm von 2% - 5% Trockensubstanz auf 25% - 30% erhöht. Dieser entwässerte Klärschlamm wird dann in Zementwerken, Müllverbrennungsanlagen oder Kraftwerken verbrannt, oder im Landbau (Tagebau) und in der Landwirtschaft als Dünger genutzt.

Das im Faulbehälter entstandene Methangas wird in Blockheizkraftwerken zu Wärme und elektrischer Energie umgewandelt, oder in Gasheizungen in Wärme umgesetzt. Diese Wärme wird benötigt um den Faulbehälter auf einer Temperatur von ca. 38°C - 42°C zu halten, da bei dieser Temperatur die Faulprozesse optimal ablaufen. Die erzeugte elektrische Energie wird im Klärwerk verbraucht und hilft den Fremdstrombezug zu reduzieren (Wir erzeugen im Jahresmittel ca 54% unserer elektrischen Energie selbst).

 

In diesem Video der Hochschule RheinMain wird die Funktionsweise der Schlammbehandlung erklärt. Nähere Infos zu diesem Projekt unter

http://www.hs-rm.de/ing/bachelorstudiengaenge/umwelttechnik/index.html

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